Collection: Megert, Christian

Christian Megert wurde 1936 in Bern (Schweiz) geboren. Er zählt zu den zentralen Vertretern der europäischen Nachkriegsavantgarde und ist besonders für seine Arbeit mit Spiegeln und Licht bekannt.

Frühe Jahre und Ausbildung
Nach seiner Schulzeit begann Megert in den 1950er-Jahren, sich intensiv mit Kunst auseinanderzusetzen. Schon früh entwickelte er ein Interesse an neuen Materialien, insbesondere Glas und Spiegel, die bald zu seinen zentralen Gestaltungsmitteln wurden.

Künstlerische Entwicklung

  • In den frühen 1960er-Jahren schloss sich Megert der ZERO-Bewegung an, einer internationalen Avantgarde-Gruppe von Künstlern wie Otto Piene, Heinz Mack, Günther Uecker, Yves Klein und Lucio Fontana. ZERO war geprägt von der Idee, einen „Neuanfang“ in der Kunst zu schaffen – jenseits von Ausdruck und Subjektivität.

  • Megert experimentierte mit Spiegelskulpturen, Spiegelräumen und Installationen, die den Betrachter aktiv einbeziehen. Spiegel bedeuteten für ihn nicht nur Reflexion, sondern auch die Auflösung fester Grenzen und die Integration des Publikums in das Kunstwerk.

  • 1961 veröffentlichte er sein Manifest „Ein Neuer Raum“, in dem er die Bedeutung von Spiegel und Licht für die Erneuerung der Kunst hervorhob.

Wichtige Werke und Ausstellungen

  • Ab den 1960er-Jahren stellte Megert international aus, u. a. in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf, im Stedelijk Museum Amsterdam, im Museum of Modern Art in New York sowie in der Kunsthalle Bern.

  • Seine Arbeiten sind in zahlreichen wichtigen Sammlungen vertreten, darunter im Zentrum Paul Klee (Bern), im Museum Kunstpalast Düsseldorf und im Moderna Museet Stockholm.

  • Besonders bekannt wurden seine Spiegelräume, in denen Besucher Teil des Kunstwerks werden, indem sie sich selbst und ihre Umgebung reflektiert sehen.

Lehrtätigkeit
Von 1976 bis 2002 war Megert Professor für Bildende Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er zahlreiche Generationen von Künstlerinnen und Künstlern beeinflusste.

Spätere Jahre und Bedeutung
Christian Megert lebt und arbeitet in Düsseldorf und Bern. Seine Werke gelten heute als zentrale Beiträge zur ZERO-Bewegung und zur europäischen Nachkriegskunst. Das Zusammenspiel von Licht, Raum und Spiegel macht sein Werk zeitlos aktuell, insbesondere in Hinblick auf Fragen der Wahrnehmung, Selbstreflexion und der Auflösung von Grenzen zwischen Betrachter und Kunstwerk.